K U R Z I N F O

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Was ist die Barfuss-Schule?
Im März 1996 wurde unter Führung von Franziska Dällenbach eine nicht staatliche Primarschule die Chisankano Community School, die Barfuss-Schule, eröffnet. Barfuss-Schule deshalb, weil hier die Kinder werde Schuhe noch Uniformen tragen müssen.

Das Ziel
Kindern, oft sind es Halb- oder Vollwaisen, die bei ihren Verwandten untergebracht sind oder aus verarmten Familien stammen, soll eine Schulbildung ermöglicht werden. Niemand hilft ihnen, das nötigte Geld für Uniform, Schuhe und Schulmaterial für die staatliche Schule zu bezahlen.

Die Ausgangslage
Wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage im Lande fiel der Lebensstandard immer tiefer, die Volksgesundheit verschlechterte sich und die Möglichkeit auf Schulbildung nahm ab. Dafür nahm die Armut in den Familien gleichermassen zu. Dass Kinder am stärksten unter dieser Situation leiden, ist bekannt und deren Not macht sehr betroffen.
Wertvolle Hilfe hat das Kinderhilfswerk UNICEF geleistet. Es stellte das Wissen, sowie dem Land angepasste Lehrpläne zur Verfügung und leistete wertvolle moralische Unterstützung. Nach intensiver Vorbereitung konnte die Schule am 4. März 1996 offiziell mit 36 Kindern in 2 Klassen eröffnen werden.

Wo liegt die Barfuss-Schule?
Die liegt im afrikanischen Sambia. Genauer auf dem Gelände der Fatima Girls High School, einer kleineren Siedlung, 20 km ausserhalb von Ndola, der Provinzhauptstadt, die 320 km oder 4 Autostunden nördlich der Hauptstadt Lusaka entfernt liegt.
Die Ziele der Barfuss-Schule sind:
1. Wiederaufbau der möglicherweise abgebrochenen Brücke zur staatlichen Schule
2. Unterricht im Lesen, Schreiben und Rechnen
3. Aufbau von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl für eine bessere Zukunft
4. Bekämpfung und Reduzierung der stark ansteigenden Jugendkriminalität indem die Jugendlichen in diversen traditionellen Handfertigkeiten ausgebildet werden
5. Verpflegung und Betreuung von den stark benachteiligten Kindern

Wie gross ist die Barfuss-Schule heute?
Die Schule ist in 3 einfachen, gemauerten Gebäuden untergebracht. Im Schulgebäude befinden sich die 4 Klassenzimmer, ein Materialraum und seit Januar 08 ein neues Lehrerzimmer. Gegenüber liegt das Gebäude mit dem Werkraum, Handarbeits- und Hauswirtschaftszimmer und einem kleinen Büro. Das dritte Gebäude wurde mit selbst fabrizierten Hydroform-Bausteinen erstellt und besteht aus Küche, Speisesaal und Lagerraum. Es gehört zum Konzept der Schule, die Kinder täglich mit 2 Mahlzeiten zu verpflegen.
Heute werden rund 140-150 Kinder unterrichtet weitere rund 100 Kinder werden je nach Bedürfnis mit Schulmaterial, Schulgeld, Unterkunftskosten und Kleidern unterstützt, damit sie die Sekundarschule besuchen können. Zudem werden ca. 15 junge Erwachsene finanziert, damit sie die Technische Hochschule, das Lehrer-Seminar oder die Berufsschule besuchen können.
Die Schule beschäftigt 4 ausgebildete Lehrer und 1 Aushilfslehrerin, sowie 2 Köchinnen, einen Schreiner, eine ausgebildete Teilzeit Handarbeitslehrerin und einen Gärtner. Hilfsarbeiter/innen werden oft eingestellt sei es um ihre Notlage zu lindern oder weil die Schule besondere Arbeit zu vergeben hat.

Wie wird die Barfuss-Schule finanziert?
Hauptsächlich wird die Schule durch private Spenden aus der Schweiz getragen, aber auch die Spenden, die manchmal aus Deutschland, Italien oder Irland eintreffen, helfen mit, die Schule am Leben zu erhalten. Bis zum Jahr 2005 wurde die Schule durch die Bethlehem Mission in Immensee unterstützt, doch mit der Pensionierung von Werner Dällenbach wurden diese Geldbeträge eingestellt. Seit dieser Zeit ist die Schule ausschliesslich auf private Spenden und auf Selbsthilfe wie z.B. den Verkauf von Holzspielsachen, Holzschnitzereien, Stühle und Särge aus Eigenproduktion sowie Landwirtschaftsprodukte und Hydroformbausteinen angewiesen.
Zudem erwirtschaftet die Barfuss-Schule auf den dazugehörigen Feldern den nötigten Mais und das Gemüse für die Mahlzeiten. Die Feldarbeiten werden von Angehörigen der Kinder oder von Kindern im Sekundarschulalter geleistet. 9 Arbeitstage werden pro Jahr pro Kind verlangt, als Gegenleistung für eine gute Schulbildung.

Was wird rund um die Barfuss-Schule noch angeboten?
Eine Werkstatt wurde gebaut. Jugendliche können da dem Schulplan entsprechend ein Handwerk erlernen wie Schuhmacher, Korbstühle herstellen und Schreinern.
Zusätzlich wurde eine Küche mit Speisesaal gebaut. Darin werden Kurse in Kochen, Stricken, Nähen und Hauswirtschaft angeboten.
Seit 1998 wurden 7 Hilfslehrern aufs Seminar geschickt. Zwei davon wurden vom Schulministerium nach der Ausbildung an der Barfuss-Schule eingesetzt und werden somit vom Staat bezahlt. Ein Junglehrer kam im April 07 zurück und während er auf eine Staatsstelle wartet, bleibt er als ausgebildete Fachkraft vor Ort.
Die Barfuss-Schule besitzt rund 4 Ha Felder. Es werden Mais, Erdnüsse, Sonnenblumen und Süsskartoffeln angebaut, damit die Schule ihren Jahresbedarf an Nahrungsmittel weitgehend selber decken kann.